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Im Rahmen der Ausstellung Silicate + Sodium + Calcium vertieft die Designerin Laura Panchaud das Zusammenspiel von Materialität und Prozess, die Bedeutung des Experiments und die Entwicklung von lokalem Wissen und Können im Laufe der Zeit in Gesprächen mit verschiedenen Gästen. Sie sprechen über die Beziehung von Gestaltung und Herstellung, über nachhaltige Praktiken und Erneuerungsprozesse in der Glaskunst. Die Podcast-Gesprächspartnerinnen und -partner sind die Designhistorikerin und Kritikerin Rosa Chiesa, der Maestro Simone Cenedese aus Murano, die Künstlerin Marie Schumann und die Designerin Grace Prince.
Laura Panchaud lebt in Venedig, wo sie ihren Master in Design an der IUAV absolviert. Sie ist dabei eine interdisziplinäre und partizipative Plattform zu gründen, die mit unterschiedlichen Formaten zeitgenössische Stimmen einlädt, sich unvoreingenommen mit dem Glashandwerk auseinanderzusetzen. Im Zentrum stehen der Austausch von Wissen und Praxis sowie der Diskurs rund um Glas als Material und seine handwerkliche Herstellung.
Rosa Chiesa ist assoziierte Professorin für Design an der IUAV Universität von Venedig. Die Architektin promovierte 2012 in Designwissenschaften ebenfalls an der IUAV mit einer Arbeit über die Beziehung zwischen Glas und Design. Ihre Forschungsinteressen konzentrieren sich auf die Geschichte des Designs und der Mode, insbesondere auf die Beziehung zwischen Didaktik und Archiven, digitale Geisteswissenschaften und die Geschichte und Technologie von Materialien, insbesondere Glas und die Kreislaufwirtschaft. Sie schreibt Artikel und Essays in Fachzeitschriften, ist Redakteurin der wissenschaftlichen Zeitschrift AIS/Design Journal, hat mit verschiedenen Universitäten zusammengearbeitet und Ausstellungen kuratiert.
Seit 30 Jahren fertigt Simone Cenedese in seiner eigenen Glasmanufaktur Kronleuchter und Kunstobjekte. Er gehört zur jüngsten Generation der Murano-Meister, die sich durch ein neues Interesse auszeichnen, die Glasmachertradition in die Moderne zu bringen. Sein kreatives Schaffen ist das Ergebnis seiner starken Persönlichkeit, die offen für Anregungen von aussen ist und von den Künstlerinnen und Künstlern beeinflusst wird, mit denen er zusammenarbeitet.
Marie Schumann lebt und arbeitet in Zürich. Mit textilen Techniken erforscht sie Beziehungen zwischen Körper, Material und Architektur. Dieser fortlaufende Prozess führt zu Objekten, Skulpturen oder Installationen, die wiederum Grundlage für Neues sind.
Grace Prince kommt ursprünglich aus London und hat ihr Atelier in Zürich. Sie studierte Design am Central Saint Martins in London, absolvierte eine Lehre als Schreinerin und sammelte Erfahrungen in der Marmorschnitzerei, Möbelherstellung und im redaktionellen Bühnenbild. Während ihrer Jahre in Mailand arbeitete sie intensiv mit Kunsthandwerkern in verschiedenen Ateliers in Italien zusammen. Seit 2020 betreibt Grace Prince eine Möbelpraxis, die das leichte Nebeneinander von Materialien, Oberflächen und Ausrichtung untersucht. Während sie die Bedingungen der Funktion beibehält, zielt Grace Prince darauf ab, ein Element des sinnlichen Feldes durch subtile Kompositionen zu verschieben und einen Modus der Schönheit zu orchestrieren, der nicht Präsenz ist, sondern vielmehr eine poetische Abwesenheit andeutet. Ohne die Verwendung von Fertigprodukten wird jedes Element von ihr selbst oder in enger Zusammenarbeit mit einem Kunsthandwerker geformt. In den letzten vier Jahren hat sie parallel zu ihrer Praxis als Materialforscherin für das Designstudio Material Gesture am Lehrstuhl von Prof. Anne Holtrop an der ETH Zürich gearbeitet.